Innenhof Jägerstraße Ludwigsburg
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Runder Tisch Juli 2019 - Die Wohnungsbau hat nichts gelernt

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Runder Tisch Juli 2019 - Die Wohnungsbau hat nichts gelernt Empty Runder Tisch Juli 2019 - Die Wohnungsbau hat nichts gelernt

Beitrag von Daniel Brenndörfer So Aug 04, 2019 11:58 am

Am Dienstag, den 16.07.2019 fand erneut der sogenannte „Runde Tisch Südstadt – Areal Stuttgarter Straße“ statt, in dem die Wohnungsbau Ludwigsburg ausgewählte Bewohner des Wohnblockes und weitere Interessensvertreter (insbesondere der Kita) informiert, wie ihre weitere Planung bezüglich der Nutzung des Innenhofes aussieht.

Hierbei wurde für die Bewohner überrascheinderweise deutlich, dass die Wohnungsbau Ludwigsburg an ihrem Plan zur Maximalbebauung des Innenhofes festhält, mit den bekannten negativen Auswirkungen auf die Kinderspiemmöglichkeiten, Lärmbelästigung, Schadstoffbelastung und die angespannte soziale Situation im Häuserblock.

Die Wohnungsbau gab sich zwar Mühe, ihre Planungen als ergebnisoffen darzustellen; die schiere Menge an geplanten Wohn- und anderen Einheiten lässt jedoch keinen Raum für Interpretationen mehr. Dies wurde anhand von Seite 15 in der Präsentation zur Auslobung des Wettbewerbs deutlich, in der die Wohnungsbau wohl vergessen hatte, eine Quadratmeterzahl aus der Liste zu löschen. Aus der Auszeichnung des „Clusterwohnens“ mit 300-350m² und seinem Anteil von 5% an der „Familienwohnen“-Fläche lässt sich auf 6.000m² geplanter Wohnfläche für den Posten Familienwohnen schließen, wozu dann nach Schlüssel noch 2.570m² auf den Posten Altersgerechtes Wohnen kommen sowie die Flächen für die Kitaerweiterung und weitere kleinere Posten auf Seite 16.

Damit ergibt sich eine gesamte geplante Wohnfläche im Innenhof von ca. 9.000m²! Die gesamte kombinierte Wohnfläche aller 6 Häuser im Bestand beträgt gerade einmal 10.637m²; es handelt sich also um eine Verdoppelung der Bebauung! (Hinweis: Die auf Seite 14 angegebene Geschossfläche der Bestandsgebäude ist keine Wohnfläche und ist daher als Vergleichswert ungeeignet.)

Die ursprüngliche Planung mit 10 Gebäuden Cube 11 im Innenhof sah im Vergleich „nur“ 2.400m² Wohnfläche vor (80m² pro Geschoss x 3 Geschosse x 10 Gebäude). Die jetzt als „Diskussionsgrundlage“ genannten Zahlen sind eine Verdreieinhalbfachung des als viel zu intensiv verworfenen ursprünglichen Planes aus der unglücklichen Gemeinderatssitzung am 04.12.2017!

Auch wenn die Zahlen wie von der Wohnungsbau Ludwigsburg mehrfach sehr deutlich betont keine festen Planungen sein sollen, sondern nur Diskussionsvorschlag, ist auf der Basis keine Diskussion möglich. Ich empfinde die Planungen der Wohnungsbau als Schlag ins Gesicht der Bewohner und des Gemeinderates, die beide übereinstimmend die Wohnungsbau aufgefordert haben, eine Planung durchzuführen, die der besonderen Belastung des Häuserblocks Rechnung trägt. Wenn die Wohnungsbau einen Ideenwettbewerb mit solchen Zahlen ausschreibt und keine Vorgaben zum Erhalt der Spiel- und Erholungsflächen macht, werden Architekturbüros sicherlich einen Weg finden, entsprechende Hochhäuser dort hineinzubauen! Dann werden die Bewohner nach Plan vielleicht noch im Rahmen einer Bürgerbeteiligung gefragt, welchen der Klötze sie denn am liebsten hätten. Eine inakzeptable Situation!

Leider war der „Runde Tisch“ von Bewohnerseite schlecht besucht, was wohl mehrere Gründe hatte:

• Beim „Runden Tisch“ sind nur ausgewählte Bewohner eingeladen. (Mir ist nicht klar, wonach ausgewählt wurde.)
• Im „Workshop Bürgerbeteiligung Innenhof“ am 16.07.2018 wurde der Eindruck vermittelt, die Wohnungsbau würde auf die Bedürfnisse der Bewohner Rücksicht nehmen. Damit war für viele Bewohner die Dringlichkeit verringert.
• Wie im Protokoll unter „zu Beteiligungsformaten“ angegeben, ist die Beteiligungsform des „Runden Tisches“ für viele Bewohner des Areals abschreckend und überfordernd, da sie aus anderen Kulturkreisen kommen, oft bildungsfern sind und Sprachprobleme haben.
• Das schöne Sommerwetter hatte sicherlich ebenfalls einen Anteil…

Es sei angemerkt, dass Frau Bürgermeisterin Nießen neu in ihrem Amt ist und dementsprechend die Historie und bisherigen Diskussionen nicht kennt. Hier muss wohl noch etwas Aufklärungsarbeit geleistet werden.

Meine Forderungen:

• Bei der Nutzungsänderung des Innenhofes muss wie vom Gemeinderat vorgegeben die Verträglichkeit Vorrang vor den Bebauungswünschen haben!
• Die Kommunikation der Wohnungsbau Ludwigsburg muss offener sein als im Format des „Runden Tisches“ möglich! Jeder interessierte Bewohner muss die Möglichkeit haben, sich über den Stand der Planungen zu informieren, unabhängig von seinem Bildungsstand und seinen (oftmals mangelnden) Sprachkenntnissen.
• Eine mögliche akzeptable Formulierung der Ausschreibung zum Ideenwettbewerb könnte sein: „Der Innenhof zwischen Stuttgarter Straße und Jägerstraße ist ein wichtiger Spiel- und Erholungsplatz für die umliegenden sozial und verkehrstechnisch herausgeforderten Bestandsgebäude. Im Rahmen des vorliegenden Ideenwettbewerbs sollen Möglichkeiten gefunden werden, wie
o der Charakter des autofreien, sicheren Spiel- und Erholungsplatzes gewahrt und aufgewertet werden kann,
o die Spiel- und Erholungsangebote im Innenhof auch für das umliegende Stadtgebiet einladend und attraktiv gestaltet werden können, ohne die Anwohner dadurch zu belasten sowie
o in welchem Maße eine zusätzliche Bebauung zur Schaffung weiterer Angebote (Kita, ambulanter Pflegedienst) und zur Linderung der Wohnungsnot möglich ist, ohne die oberen Ziele zu gefährden. Dabei ist insbesondere auch die Lärmbelästigung durch die Stuttgarter Straße (B27) zu berücksichtigen.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Wohnungsbau, Gemeinderat und Bewohner sich gemeinsam auf ein solches Vorgehen einigen könnten; die momentane Situation ist einfach nur anstrengend und unerfreulich für alle Beteiligten.

Daniel Brenndörfer
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Beitrag von Helga Schneller Mi Aug 21, 2019 11:35 am

Sehr geehrter Herr Brenndörfer,
herzlichen Dank für Ihren Einsatz und Ihr Engagement zum Wohle Ihrer Miteigentümer. Nach unserer rechtlichen Einschätzung benötigt die Bebauung der in allen 5 Teilungserklärungen zugesagten "grosszügigen Grünfläche" die Zustimmung aller Miteigentümer (100%).
Herzliche Grüße
Helga Schneller
Haus & Grund Ludwigsburg

Helga Schneller
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